Noch mehr saubere Energie
Sielenbach gibt Einverständnis zu Erweiterung eines Wärmenetzes: Nächster Schritt beim Solarpark Raderstetten
In der Gemeinde Sielenbach werden die regenerativen Energien weiter ausgebaut. In der jüngsten Sitzung am Mittwochabend gab der Gemeinderat sein grundsätzliches Einverständnis dazu, dass das Wärmenetz IV weiter ausgebaut wird. Beim Solarpark Raderstetten gingen der Bebauungsplan und die Änderung des Flächennutzungsplans in die nächste Phase.
Fünf Nahwärmenetze gibt es in Sielenbach, Tödtenried, Schafhausen und dem Gewerbegebiet, eines davon, das von der Biogasanlage in Andersbach gespeist wird, soll nun erweitert werden. Die bestehende Anlage soll durch eine Hackschnitzelanlage ergänzt werden. So können dann auch die Baugebiete Burgstall, Am Weiherbach, Hochweg und Reutgasse mit Wärme versorgt werden.
Bürgermeister Martin Echter geht davon aus, dass viele Anlieger einen Anschluss an die Versorgung wünschen werden – wie bei den anderen Netzen auch. Nicht ohne Grund waren ausgesprochen viele Besucher bei der Gemeinderatssitzung, die meisten wohl wegen dieses Tagesordnungspunkts.
Im Gemeinderat stieß das Vorhaben auf große Zustimmung. „Ich begrüße das sehr, das ist das einzig Wahre, was man machen kann“, fasste Andreas Schneider die vorherrschende Meinung zusammen. Auch Echter betonte, dass sich die Wärmenetze in der Gemeinde Sielenbach bewährt hätten: „Ich habe in all den Jahren noch von keiner einzigen Beschwerde gehört.“ Das erste Wärmenetz wurde 2011 in Betrieb genommen.
Wie Betreiber Markus Held ausführte, müsse nach dem Grundsatzbeschluss in die genaue Planung eingestiegen werden. Er geht aber davon aus, dass es nicht ohne neue Leitung gehen werde, zumindest ab dem Wärmepuffer beim Gemeindehaus. Das weitere Vorgehen sieht nun so aus: Man werde mit dem Investor reden und dann alle Bürger, deren Häuser für eine Anschluss in Frage kommen, anschreiben, kündigte Martin Echter an. Mit der Realisierung werde man nach Auskunft von Markus Held aber wohl nicht vor dem nächsten Jahr beginnen können.
■ Die nächsten Schritte im Bauleitverfahren für den Solarpark Raderstetten gingen völlig problemlos über die Bühne. Es kamen kaum Stellungnahmen von Behörden, von Bürgerseite gar keine. Im Grunde ging es lediglich um eine Eingrünung im Westen des 6,4 Hektar großen Parks. Die sei sowieso vorgesehen, aber im Plan nicht eingezeichnet gewesen, sagte Martin Bichler von der Energiebauern GmbH. Die Vier-Megawatt-Photovoltaikanlage wird praktisch nicht einsehbar sein.
Aus Aichacher Zeitung, 14.02.2020, Dr. Berndt Herrmann